MICHAELA MEISE

Michaela Meise, Chelsea Kramer, 2013, lackierter Edelstahl, Holz, Gouache, Bootslack, Kreide, h = 74, Ø 350 cm, © Foto: Behrendt und Rausch

Für Michaela Meises Arbeitsweise ist ein collagenartiges Vorgehen und ein reduzierter Umgang mit den verwendeten Materialien charakteristisch. Ihr Spektrum reicht von Zeichnung und Skulptur über Performance bis zur Musik, wobei sie Bilder und Texte arrangiert und in collagenartige lnstallationen integriert. Hinsichtlich der Erscheinung und Materialität äußerst komplex und vielschichtig, zeichnen sich ihre Arbeiten dennoch durch einen minimalistischen Stil aus. Michaela Meise lotet in ihren so unterschiedlichen Arbeiten die Bedeutung der Präsenz und Repräsentation von Orten und Menschen aus, entwickelt oftmals Räume und architektonische Metaphern. Sie inszeniert alltägliche Abbilder, die mit persönlichen Erinnerungen als auch kollektiver Geschichte verbunden sein können und Kontexte aus Hoch- und Alltagskultur kombinieren. So steht der Vorname der hier gezeigten Arbeit als eine Hommage an Chelsea Manning (der wegen Geheimnisverrat im Zusammenhang mit Wikileaks verurteilt wurde und nach Urteilsverkündigung sich selbst als Transgender geoutet und den Vornamen geändert hat). Der Nachname ist wiederum eine Hommage an Ferdinand Kramer, der das Original-Modell der Rundbank 1928 für einen Frankfurter Kindergarten entworfen hat (im Rahmen des sozialen Stadterneuerungsprogramms “Neues Frankfurt”, das einige Jahre von Ernst May am Hochbauamt Frankfurt a. M. koordiniert wurde).

Michaela Meise ist 1976 in Hanau geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Michaela Meise, Chelsea Kramer, 2013, lackierter Edelstahl, Holz, Gouache, Bootslack, Kreide, h = 74, Ø 350 cm, © Foto: Behrendt und Rausch