DIRK SKREBER

Dirk Skreber thematisiert in seinen Arbeiten das Alltägliche und oftmals das Dramatische wie Autounfälle, Fluten oder einstürzende Häuser. Neben raumgreifenden Skulpturen wie etwa die „Crash Cars“ im Kunstmuseum Bonn, wendet er vor allem das Medium der Malerei mit einer beeindruckenden Raffinesse an. Nach fotografischen Vorlagen erarbeitet er einen technisch virtuosen und hyperrealistischen Malstil, der sich zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion bewegt. In dieser Malerei bildet Dirk Skreber Konstruktionen aus unterschiedlichen medialen Umgangsformen und Wirklichkeitsbezügen ab. So übersetzt er beispielsweise Zeitungsbilder von Katastrophen ohne dass eine menschliche Figur in Erscheinung tritt. Menschenleer, ja geradezu entmenschlicht zeigen sich diese Darstellungen als Klischees kulturell-gesellschaftlicher Erinnerungen und kollektiver Wahrnehmung. Die vordergründige Nüchternheit und Distanz seiner Bilder entwickeln dabei eine ästhetische Anziehungskraft des unterschwellig Makaberen und ein Gefühl indirekter Bedrohung. Trotz der extremen Kühle und Emotionslosigkeit spielt der Mensch dennoch eine zentrale Rolle; nämlich als Betrachter, der sich diesen Bildern „ausgesetzt“ sieht, beobachtend, irritiert und fasziniert zugleich.

Dirk Skreber wurde 1961 in Lübeck geboren. Dirk Skreber lebt und arbeitet in New York.

Dirk Skreber, Decoy, 2016, 1/10 + 3,6 Arbeiten, UV ausgehärtete Tinte, feinkristallines Wachs, Ölfarbe, Sprayfarbe, Leuchtfarbe auf Aluminium, je Bild 47 x 75 x 1 cm, © Foto: Ulrich Dohle, VG Bild-Kunst, Bonn 2017